P.P. Arnold hat seit den Sixties viele Größen der Popmusik als Background-Sängerin begleitet – ihre Solo-Karriere kam dabei leider zu kurz. Nun würdigt ein Live-Album diese US-Künstlerin.
von Werner Herpell
Nicht allzu oft schaffen langjährige „Background-Sängerinnen“ den Sprung ins Zentrum der ganz großen Bühne, viele fühlen sich im Hintergrund vielleicht auch wohler, oder es fehlt an der entscheidenden Star-Qualität. Warum die US-amerikanische Soul-Musikerin P.P. Arnold nie eine Weltkarriere gemacht hat, bleibt hingegen ein Rätsel – die Stimme, das Aussehen, das Charisma dafür hatte sie jedenfalls. Das wird auch jetzt wieder mit einer Veröffentlichung deutlich, die Arnolds Können als reife Live-Künstlerin verdientermaßen ins Schaufenster stellt.
Umjubelte Live-Auftritte von 2019
„Live In Liverpool“ repräsentiert mit 18 Tracks die
umjubelten 2019er Auftritte der damals 73-jährigen gebürtigen Kalifornierin in Großbritannien, wo sie mit einer neunköpfigen Band auch „The New Adventures of … P.P. Arnold“ vorstellte, ihre erste, viel beachtete Studioplatte seit den frühen 70er-Jahren, veredelt mit Beiträgen von Paul Weller, Steve Cradock (Ocean Colour Scene) und The Specials. So ist auf dem Konzertalbum eine tolle Mischung aus Cover-Versionen (Sandy Denny, The Monkees, The Beatles, The Beach Boys), alten und aktuelleren Stücken aus der bereits in den Sixties gestarteten Laufbahn von Patricia Ann Cole aka Pat Arnold aka P.P. Arnold zu hören.
„Das Konzert in der Grand Central Hall war genauso magisch wie die schöne Architektur des Gebäudes“, sagt voller Dankbarkeit die Sängerin, die „Live In Liverpool“ nun genau fünf Jahre danach endlich auf Vinyl und CD herausbringt. „Ich war überglücklich, wie gut das Konzert lief. Steve Cradock hatte den Traum wahr gemacht, das Album live aufzuführen un…